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Rodung

Ein bleibendes Verdienst der frühen Wettinger Siedler ist die Rodung weiter bewaldeter Gebiete: Im Empert, im Letten, dann im Birch und Eigi, am Fuss des Sulperges, am Lägernberg: Bussberg, Dickeren. Individualisten schoben Einzelhöfe in Rodungsland vor: Geisswies, Herteren. Flurnamen erinnern noch heute an jene immense Arbeit, so Kneblen, Gemein Rütenen, Brand, Haldrüti, Sulpergrütenen. Noch weit nachhaltiger veränderte sich die Landschaft, als die Grauen Mönche in die Flussumrauschte Waldeinöde im Limmatknie einzogen. Es gehört zur Eigenart des Cistercienserordens, dass er seine Neugründungen in wilden, unbewohntem Gebiet anlegt; in vielen Ländern Europas treffen wir eindrückliche Spuren cisterciensischer Kolonisationsarbeit. In Wettingen wurden nunmehr Klosterareal und Klosterfeld ausgestockt, nur Hartwald blieb stehen (Fohrhölzli). Am Lägernhang wurde die Rebkultur eingeführt oder jedenfalls mächtig gehoben (vinea nova neben vinea antiqua). Auf Rodungsland im Killwanger Allmendgebiet entstand 'Neuenhof'. Das gewonnene Land Bewirtschafteten die Cistercienser zunächst im Eigenbetrieb (Grangien). Sie schufen hierfür in Wettingen und später auch in Würenlos ausgedehnte Bewässerungsanlagen. Der 'Gottesgraben' der ursprünglich in dem Einschnitt beim Spital St. Anna in die Limmat mündete, wurde zur Bewässerung quer durch das Wettinger Feld geleitet.
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