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Der erste Regiebetrieb der Gemeinde um 1804-1806

1804
Noch während der Existenz des Klosters hatte sich die Gemeinde selbst auf die Unternehmerlaufbahn gewagt. Mit dem Bau einer Ziegl- und Brennhütte im Aesch entstand in den Jahren 1804-1806 der erste Regiebetrieb der Gemeinde. Der Ziegelei war indessen ein höchst wechselhaftes Schicksal beschieden. Nach Versagen des Regiebetriebes musste die Gemeinde zur Verpachtung schreiten, und 1839 veräusserte sie den Betrieb. Auch der Erwerber kam jedoch auf keinen grünen Zweig, so dass sie den Betrieb zehn Jahre später zurückkaufen musste. Das wiederholte sich noch drei Male, bis schliesslich 1882 ein Brand dem Unternehmen ein gewaltsames Ende bereitete. Dasselbe war schon 1843 einer damals erst zehn Jahre alten Ziegelei in der oberen Geisswies geschehen. Längeren Bestand hatte eine dritte Ziegelei an der Würenloserstrasse, die 1837 trotz dem Widerstand der Gemeinde gegen weitere Konkurrenz den Betrieb aufgenommen hatte. Sie überdauerte die Jahrundertwende, allerdings nicht allzulange: ihr Konkurs im Jahre 1916 bedeutete gleichzeitig das Ende des Ziegeleigewerbes in Wettingen. Die Ziegeleiproduktion war im Hinblick auf die wegen der notorischen Wassernot Wettingens erhöhte Feuergefahr ein besonderes Anliegen der Gemeinde. Von den 149 Wohnhäusern waren, wie Xaver Bronner in seiner umfassenden Schilderung über den Kanton Aargau berichtet, noch im Jahre 1836 mehr als ein Drittel, nämlich 51, mit Stroh bedeckt, während die benachbarte Stadt Baden ihre sämtlichen 294 Wohnhäuser mit Ziegeldächern ausgerüstet wusste.
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